Die Geschichte des L.Staackmann Verlags - Teil II
Bis 1893 war Friedrich Spielhagen der einzige, allerdings
sehr erfolgreiche Autor des L. Staackmann Verlags.
Erst 1894 trat Peter Rosegger, der steiermärkische
Volkserzähler, als weiterer Autor mit seiner ersten
Veröffentlichung als bedeutender Neuerwerb bei Staackmann
in Erscheinung. 1899 übernahm Staackmann das gesamte
bis dahin erschienene literarische Werk des Heimatdichters.
Durch die Bekanntheit von Peter Rosegger und die verlegerische
Initiative von Alfred Staackmann fanden viele andere
österreichische und deutsche Autoren wie Willrath
Dreesen, Otto Ernst (eigentlich Otto Ernst Schmidt),
Emil Ertl, Georg H. C. von der Gabelentz, Friedrich
von Gagern, Max Geißler, Franz Karl Ginzkey, Ludwig
Grote, Oskar Gluth, Rudolf Haas, Hans Hart (Pseudonym
von Hans Reichsritter von Molo), Rudolf Heubner, Hans
Heyck, Robert Hohlbaum, Johannes Linke, Fritz Müller-Patenkirchen,
A. de Nora, Fritz von Ostini, Gustav Renker, Karl
Schneller, Karl Schönherr, Horst Schöttler, Paul Schreckenbach,
Carl Conte Scrapinelli, Karl Söhle, Hans Sterneder,
Karl Hans Strobl, Hans Watzlik, Heinrich Wiechmann,
Anton Wildgans und der Bauernpoet Alfred Huggenberger
aus der Schweiz Aufnahme in den Verlag. Sie bestimmten
fortan die zeitgenössische Literatur des Verlags und
machten ihn zu einem angesehenen Literaturverlag.
1914 entstand durch Betreiben des Autoren Karl Hans
Strobl die Halbmonatsschrift "Der Turmhahn", die allerdings
nur in 18 Ausgaben vom 1. Januar bis zum 1. Juli 1914
– nicht zuletzt wegen Ausbruch des 1. Weltkriegs –
erscheinen konnte.
1931 trat Carl Baeßler, ein Neffe von Alfred Staackmann,
in den Verlag ein; 1936 wurde er persönlich haftender
Gesellschafter. Im Jahre 1943 errichtete er in Bamberg
eine Zweigstelle, nachdem im gleichen Jahr das Leipziger
Stammhaus, damit auch weitgehend das Archiv, durch
Bomben zerstört war. Die Zweigstelle in Bamberg, Vorderer
Bach 8 wurde ab 1946 als selbstständiger Betrieb geführt
und ab 1962 zum Sitz des L. Staackmann Verlags. Der
ehemalige Hauptsitz in Leipzig wurde aufgelöst. Carl
Baeßler gründete nach 1945 einen zusätzlichen Verlag
unter seinem Namen. 1955 erlosch der Baeßler-Verlag
durch Verschmelzung mit dem Staackmann-Verlag.
Am 1.Juli 1968 übernahm Dr. Friedrich Vogel (*30.9.1932),
ein Urenkel von Ludwig Staackmann, den Verlag und
mit ihm seine Autoren. Er verlegte den Sitz nach München.
Er führte das bekannte Verlagsprogramm weiter und
widmete sich neben den "Staackmann-Fibeln" der Pflege
alpenländischer Literatur. Insbesondere ging es ihm
- in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Agrarverlag
in Wien - um die Wiederbelebung des Gesamtwerks von
Peter Rosegger, das bis zum heutigen Tag zum Hauptrepertoire
des Verlags zählt. Seit 1998 bringt der Verlag eine
naturheilkundliche Reihe heraus, von den bereits drei
Bände mit den Titeln - sehen - wahrnehmen - erkennen
-, eine praktische Sehschule; - erkranken - heilen
- gesunden, Neue Wege in der Augenheilkunde, Augenkrankheiten
alternativ behandelt- und - lesen - lernen - richtig
schreiben, ein Ratgeber für Eltern legasthenischer
Kinder- erschienen sind.
Signets des L.Staackmann
Verlags:
Quelle:
Lexikon Deutscher Verlage von 1545 - 1945
2800 Signete
>>>Verlag
Grotesk Berlin
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